Nachdem ich im Alter von sechs Jahren meine ersten Erfahrungen mit Pferden beim Voltigieren gesammelt habe, durfte ich etwa drei Jahre später die ersten Reitstunden nehmen - zuerst im Englischsattel, später dann auch eine zeitlang im Westernsattel. Leider fehlte mir in dieser Zeit immer etwas ganz Entscheidendes, auch wenn ich damals noch nicht wirklich sagen konnte, was das war...
1999 kam ich durch Judith Mauß zum ersten Mal mit Natural Horsemanship in Kontakt. Und dabei ist es bis heute geblieben.
Wieso ich dabei geblieben bin? Alle "normalen" Wege, die ich bis dahin ja schon zur Genüge kenngelernt hatte, haben mich nicht glücklich gemacht. Ich hatte keine wirklich Beziehung zu den Pferden und sie wurden meist nur als Sportgeräte angesehen, die funktionieren mussten. Dass Pferde Gefühle und Empfindungen haben, und eben nicht einfach funktionieren, war damals kaum jemandem in meinem Umfeld bewusst.
Von November 2000 bis Anfang 2014 war ich mit meinen Pferden auf dem Römerhof bei Groß-Umstadt. Ein Stall, der mich in Sachen Horsemanship immer wieder inspiriert hat! Dort habe ich unglaublich viel über Pferde und den natürlichen Umgang mit ihnen gelernt, konnte an den verschiedensten Kursen teilnehmen (u.a. bei Birger Gieseke, Honza Blaha, David Lichman, Michael Wanzenried und Peter Aßmann) und in den letzten Jahren dann auch als Horsemanship-Trainerin mein eigenes Unterrichtsangebot auf- und ausbauen.
Mit meiner Stute Doreen konnte ich im Parelli Natural Horsemanship den Level 3 ablegen und seit November 2008 beschäftige ich mich zudem intensiv mit der klassischen Dressur nach der Philosophie von Philippe Karls Schule der Légèreté.
Horsemanship und Légèreté - eine ganz besondere Kombination, die mich mit meinen Pferden vor völlig neue Herausforderungen stellt! Für mich ist immer wieder eine tolle Erfahrung, zu sehen, mit wie viel Leichtigkeit und Freude man auch an anspruchsvollen Dressurlektionen arbeiten kann, ohne dabei die natürliche Einstellung dem Pferd gegenüber aus den Augen zu verlieren.
Um mich sowohl im Natural Horsemanship als auch in der klassischen Dressur weiterzubilden, nehme ich mehrmals jährlich mit meinen Pferden an Kursen bei verschiedenen Trainern teil oder besuche entsprechende Veranstaltungen als Zuschauer.
Im Juli 2014 hatte ich das große Glück, einen der wenigen Ausbildungsplätze in Deutschland in Philippe Karl`s Ecole de Légèrerté zu bekommen. In den Reitlehrerkursen unter der Leitung von Sabine Mosen durfte ich wunderbar viel lernen und konnte mit meinen beiden Pferde große Fortschritte machen. Doch bekanntlich kommt es ja oft anders als man denkt... durch die Geburt meiner Tochter im Februar 2016 habe ich nun erst einmal eine andere große Aufgabe vor mir :-)
Auch wenn ich mich schweren Herzens entschieden habe die Reitlehrerausbildung abzubrechen, so bleibe ich der Philosophie von Monsieur Karl trotzdem treu und nehme auch weiterhin an Légèreté-Kursen teil, wann immer es mir möglich ist. Schließlich gibt es noch eine Menge zu lernen!